EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltung
- greenorest
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EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltung
Hallo,
ich betreue einen Haflinger-Wallach (14Jahre), dessen EMS mir Sorgen bereitet.
Vor einigen Jahren hatte er einen offensichtlichen Reheschub (kannte das Pferd da noch nicht). Seitdem wurde er nicht mehr gearbeitet, stand aber z.B. im letzten Sommer noch stundenweise auf der Koppel. Seit letztem Herbst ist er bei uns am Stall, mit einer eigentlich für Rehepferde idealen Haltung:
-Offenstall, Auslauf mit Sand, Beton, Naturboden, Schotter. KEIN Gras, kein Halm.
-Portionierte, individuelle Heufütterung (ca. 50% des Heus ist von eigenen (mehreren) Wiesen, der Rest ist aus diversen Quellen zugekauft. Eine Heuanalyse haben wir bisher aufgrund der vielen Quellen noch nicht gemacht - alle Wiesen aber eher "naturnah", keine Hochleistungswiesen)
-leichte Arbeit unter dem Sattel (soviel die Hufe erlauben, "richtiges" Training würden die Hufe m.E. nicht aushalten)
-Barhufbearbeitung, Hufschutz mit Schuhen und Polster bei Bedarf und beim Reiten.
Der Hafi hat eine sehr gute Figur, eher schlank (Rippen leicht sichtbar) ohne typische Fettpolster, gut bemuskelt, fit. ... Aber die Laborwerte sind trotzdem sehr schlecht, konkret (nach http://www.freil.com/~mlf/IR/ir.html)
Glucose: 104 mg/dL
Insulin: 39.9 uiU/ml
Glucose/Insulin: 2.61
RISQUI: 0.16
MIRG: 10.40
Fazit: Starke Insulinresistenz, akute Rehegefahr.
Die Hufe spiegeln das Problem wieder. Ich schaffe es nicht, dass die Rotation vollständig herauswächst. Ständig entstehen neue Schäden (d.h. neue Knicke und Rillen in der Hufwand) trotz optimierter Bearbeitung. Bei solchen Laborwerten kein Wunder.
Was nun? Kann man für so ein Pferd noch etwas tun?
Gruß Tina
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Vor einigen Jahren hatte er einen offensichtlichen Reheschub (kannte das Pferd da noch nicht). Seitdem wurde er nicht mehr gearbeitet, stand aber z.B. im letzten Sommer noch stundenweise auf der Koppel. Seit letztem Herbst ist er bei uns am Stall, mit einer eigentlich für Rehepferde idealen Haltung:
-Offenstall, Auslauf mit Sand, Beton, Naturboden, Schotter. KEIN Gras, kein Halm.
-Portionierte, individuelle Heufütterung (ca. 50% des Heus ist von eigenen (mehreren) Wiesen, der Rest ist aus diversen Quellen zugekauft. Eine Heuanalyse haben wir bisher aufgrund der vielen Quellen noch nicht gemacht - alle Wiesen aber eher "naturnah", keine Hochleistungswiesen)
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Der Hafi hat eine sehr gute Figur, eher schlank (Rippen leicht sichtbar) ohne typische Fettpolster, gut bemuskelt, fit. ... Aber die Laborwerte sind trotzdem sehr schlecht, konkret (nach http://www.freil.com/~mlf/IR/ir.html)
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RISQUI: 0.16
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Die Hufe spiegeln das Problem wieder. Ich schaffe es nicht, dass die Rotation vollständig herauswächst. Ständig entstehen neue Schäden (d.h. neue Knicke und Rillen in der Hufwand) trotz optimierter Bearbeitung. Bei solchen Laborwerten kein Wunder.
Was nun? Kann man für so ein Pferd noch etwas tun?
Gruß Tina
Zuletzt geändert von greenorest am Fr 13. Jun 2014, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
* http://www.pro-barhuf.de -Vollständig überarbeitete Auflage des Hufbuchs erschienen *
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Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Ja. Die Ration ausbalancieren lassen, viele IRler können mit den Ungleichgewichten bei Mineralien und Spurenelementen schlecht umgehen.
Vitamin E zufüttern. Das Heu testen lassen, und wässern wenn es über 10% liegt.
Auch ein dünnes Pferd kann schlechte Werte haben. Das kann leider sehr täuschen.
Ich würde Frau Maroske rechnen lassen, oder die Dame aus dem holländischen Link (hatte neulich jemand gepostet).
Vitamin E zufüttern. Das Heu testen lassen, und wässern wenn es über 10% liegt.
Auch ein dünnes Pferd kann schlechte Werte haben. Das kann leider sehr täuschen.
Ich würde Frau Maroske rechnen lassen, oder die Dame aus dem holländischen Link (hatte neulich jemand gepostet).
- greenorest
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Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Hallo,
habe oben gerade noch die Info eingefügt, dass unser Heu aus x- verschiedenen Quellen stammt. Welchen Ballen wo her sind, weiß natürlich keiner mehr so genau - wird alles mehr oder minder nach dem Zufallsprinzip in die große Scheune gesetzt. Wir haben pro Jahr ca. 60 Rundballen von >10 Wiesen - einige weiter entfernt, von "fremden" Lieferanten.
Gruß Tina
habe oben gerade noch die Info eingefügt, dass unser Heu aus x- verschiedenen Quellen stammt. Welchen Ballen wo her sind, weiß natürlich keiner mehr so genau - wird alles mehr oder minder nach dem Zufallsprinzip in die große Scheune gesetzt. Wir haben pro Jahr ca. 60 Rundballen von >10 Wiesen - einige weiter entfernt, von "fremden" Lieferanten.
Gruß Tina
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Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Dann eine Sammelprobe nehmen, das ergibt einen ungefähren Durchschnitt- davon ausgehend, dass die 60 Rundballen eingelagert werden nach der Ernte. So macht man das ohnehin immer für eine Heuanalyse zur Rationsberechnung, man nimmt eine Sammelprobe aus dem Heu, das über das Jahr verfüttert wird.
Wenn nicht, trotzdem von Maroske beraten lassen. So wie es jetzt ist, funktioniert es nicht.
Das Pferd braucht ausreichend Kupfer und Zink, um das Eisen im Heu auszugleichen, z.B. Passiert dieser Ausgleich nicht, kann ein metabolisch angeschlagenes Pferd darauf sehr negativ reagieren. Da hilft kein Schlankhalten durch Rationieren.
Dazu braucht es dringend Vitamin E (steht kaum zur Verfügung, da kein Gras), und Omega 3 (Leinsaat). Bei so Wackelkandidaten muss man ganz genau hinschauen.
Wenn nicht, trotzdem von Maroske beraten lassen. So wie es jetzt ist, funktioniert es nicht.
Das Pferd braucht ausreichend Kupfer und Zink, um das Eisen im Heu auszugleichen, z.B. Passiert dieser Ausgleich nicht, kann ein metabolisch angeschlagenes Pferd darauf sehr negativ reagieren. Da hilft kein Schlankhalten durch Rationieren.
Dazu braucht es dringend Vitamin E (steht kaum zur Verfügung, da kein Gras), und Omega 3 (Leinsaat). Bei so Wackelkandidaten muss man ganz genau hinschauen.
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Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Das würde ich auch versuchen. Heuanalyse machen lassen. Evtl. auch 2 Sammelproben einsenden. Ist immer noch besser, als gar keine Ahnung haben. Ich hatte damals 3 Proben eingesandt und die aus Donaueschingen unterschied sich deutlich! War für mich nicht brauchbar.
Und auch wenn es von Yahoo verneint wird, aber uns hilft die Chromhefe. Das auch unbedingt versuchen!
Und auch wenn es von Yahoo verneint wird, aber uns hilft die Chromhefe. Das auch unbedingt versuchen!
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- Annette
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Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Naturnahe Wiesen heißt nicht unbedingt niedriger Zucker.
Lilli, woher beziehst Du die Chromhefe? Gibts die wieder?
Tina, ggf. müsstet Ihr noch ECS testen (ACTH).
Lilli, woher beziehst Du die Chromhefe? Gibts die wieder?
Tina, ggf. müsstet Ihr noch ECS testen (ACTH).
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Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Ich würde mich auch noch mit einer THP beraten. Man kann die Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren durch Phytotherapeutika verbessern.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde
„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“
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- Helga
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Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Meines Wissens brauchen EMS Pferde auch vermehrt Mangan.
Ich würde es auch mit Chromhefe, Zimt, Artischocke, Heidelbeerblätter und Co versuchen.
Ich würde es auch mit Chromhefe, Zimt, Artischocke, Heidelbeerblätter und Co versuchen.
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Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Helga, wie kommst du darauf, dass EMS Pferde vermehrt Mangan brauchen?
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- Registriert: Di 26. Feb 2013, 13:06
Re: EMS-Pferd, schlechte Laborwerte trotz optimierter Haltun
Vielleicht weil das in einem großen, deutschen Hufreheforum hartnäckig behauptet wird? Das worin sich alle einig sind ist ist einfach und am effektivsten : Diät und Bewegung.
Diät heißt nicht wenig Futter, sondern angepasstes Futter (graslos, Raufutter mit niedrigem Zuckergehalt, und passendem Mineralfutter)
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