Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

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Mascha
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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von Mascha » Mi 24. Okt 2012, 12:02

Ich würde bis die Röntgenbilder da sind warten mit dem Polster. Ein Polster, das den Druck falsch verteilt, kann mehr kaputt machen, als helfen.

Wenn ich die Bilder richtig in Erinnerung habe, dann war die Sohle recht glatt und sauber. Natürlich kann sich ein Hufbeindurchbruch unter Sohlenschwielen und Zerfallshorn verstecken, aber es sah auf den Bilder tatsächlich nicht so aus, als ob das der Fall wäre. Zumal Esel zäher sein mögen als Pferde, aber ich denke, auch ein Esel würde mit einem Hufbeindurchbruch zumindest stark lahm gehen bzw. harten Boden ganz meiden.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

katiebell
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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von katiebell » Mi 24. Okt 2012, 13:16

@ laddie: Gut, dass du drauf hinweist! Link geändert, funzt jetzt wieder. :)

@Mascha: genau, die Sohle zeigt ja nichts anderes ausser dem Riss, keine Verfärbungen o.ä. Und der Esel geht zwar mal klamm und tritt kurz, aber im Sand tobt er auch herum und insgesamt ist er total gut drauf.

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SilentDee
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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von SilentDee » Mi 24. Okt 2012, 14:03

Ok, das mit dem Hengst erklärt einiges, gerade Eselhengste sind ja nicht immer leicht zu händeln, und gerade wenn sie als Deckhengst fungieren sind sie ja testosterongeschwängert... :D

Wobei ich es immer ganz schrecklich finde (und auch nicht artgerecht), wenn man einen Hengst haben möchte (ist ja häufig bei Pferden so), obwohl man ihn nicht artgerecht halten kann. Ist eben schwer. Daher bin ich fast für Befruchtung ohne Natursprung (wobei der auch argerechter ist :mrgreen: ), damit die Hengste dann (bei Pferden geht das) irgendwo in einer Hengststation in Hengstherden laufen können... Eselhengstherden sind natürlich wieder etwas unnatürlicher :lol: .
Also, Haltungsbedingungen erklärt!

Als Eselhalter und anscheinend Züchter weißt Du dann ja auch, dass es leider ganz viele Notesel gibt, die bei unwissenden Haltern herumvegetieren, und da klingelt bei solcher beschreibung natürlich lieber einmal zu viel die Alarmglocke, und es klärt sich auf, als einmal zu wenig! ;) Die Langohren finden viel zu wenig Betrachtung, oft, und laufen unter "ferner liefen" und keiner kümmert sich um ihr Elend!
Schön, dass es hier bei Dir anscheinend anders liegt und schön, dass er jetzt als Wallach in der Herde laufen kann!

Wenn es sich um einen Hufbeindurchbruch handelt, wie ihn der Artikel beschreibt, ist das Hufbein am Rand durchgebrochen. Ich sehe auch das an den Rändern noch nicht. Durchgebrochen heisst ja, es kommt durch die Sohle.
Aber egal, wie man was definiert, (solange es nicht durchgebrochen ist, nenne ich es ganz deutsch schulmedizinisch eine Absenkung ;) , die natürlich zu einem Durchbruch führen kann, und manchmal schmerzhafter und schlimmer ist, als wenn das Hufbein dann "endlich" den Druck weg hat) solltest Du (nach den Röbis, am besten mit einem gemessenen Draht markiert, damit Du hinterher im Huf messen kannst) ein Knet-Polster anfertigen und ihn auf Strahl, Strahlfurchen usw. stellen, den Randdurch wegnehmen, damit nicht der Hufbeinrand minderdurchblutet wird und sich abbaut (gerade bei Eseln ja sehr häufig) und dadurch 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn dadurch baut sich der hintere Hufbereich ja wieder auf. Wobei bei Eseln der Strahlbereich ja hinter dem Trachtenbereich liegt und doch etwas anders fungiert... Beim Pferd ist es einfacher, solch ein Polster anzubringen.

Wenn da kein Eselfachmensch ist in der Nähe, der mal begriffen hat, dass ein Esel, wie jeder andere Equide auch, nach der Knochenache gestellt werden sollte, und das eben auch kurze Trachten bedeutet, musst Du Dir das wohl selbst aneignen.

Aber wenn Du ihn hinten niedriger machst, darf das nicht bis vorne durchgehen, solange das Hufbein abgesunken ist... man kann dann das Hufbein rausholen, und das sollte wegen der Infektionsgefahr möglichst vermieden werden, vor allem, wenn der Esel nicht so hygienisch gehalten werden kann, wie er es eigentlich braucht, weil wir hier in Deutschland einfach zu wenig trockene Wüste und Geröll und Berge und warme Temperaturen und wenig Feuchte haben... :cry: Ist einfach unmöglich, denn Platzmangel in Kombi mit Wetter, Boden und Behördenauflagen verhindert ja oft eine so sinnvolle Auslaufgestaltung, wie das Tier sie eigentlich bräuchte.

Solltest Du hier im oberen Viertel von Deutschland wohnen, kann ich Dir nur anbieten, mal vorbeizukommen... Ich bin nämlich oben in Deutschland und mache viele Esel (für die Menge an Eseln, die es hier oben gibt), und viele Rehepferde... und viele Polster... und viele Röbis usw. :D

LG

katiebell
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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von katiebell » Mi 24. Okt 2012, 16:34

Ich bin nicht im oberen Viertel von Dland. Aber danke für dein Angebot, beim Polstern (so ich es denn nach den RöBis wirklich machen will) hätte ich Hilfe brauchen können.
Ich trimme seit einigen Jahren fast ausschließlich Mulis und Esel. Beim trimmen und mit den RöBis brauche ich keine Hilfe. Ich muss mir nicht alles aneignen, ich habe das vor einigen Jahren gemacht (machen müssen...) und lerne stetig weiter. :) Aber ganz liebes Angebot von dir.
Warum bin ich denn anscheinend Züchter, wenn ich einen Deckhengst legen lasse? :mrgreen: Ich bin lediglich Langohrhalterin. :D

Wenn ich polstern möchte, musst du mir dann hier Händchen halten, damit ich mir auch zutraue es richtig zu machen. Ich verstehe das natürlich intellektuell alles, aber wenn's das eigene Schätzchen ist, schwankt man ja immer zwischen Optimismus und Zähneklappern. :lol: :oops:

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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von stormel » Mi 24. Okt 2012, 23:39

katiebell hat geschrieben: Selbst hervorragend ausgebildete HO sagen normalerweise, dass ein Esel steil stehen sollte... :cry:

Aber auf keinen Fall SO steil.

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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von katiebell » Do 25. Okt 2012, 06:27

Oh nein, das war ein Schmied mit hervorragendem Ruf und sehr guter Ausbildung. Und das meine ich nicht ironisch, so traurig das ist.

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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von Wurzl » Do 25. Okt 2012, 12:30

Also, ich sehe da auch keinen Hufbein-'durchbruch'. Es scheint mir eher, dass er irgendwo doof drauf gestanden ist oder sich irgendwie anders einen Riss in der Sohle geholt hat. Das tut zum einen weh, zum anderen kann sich das natürlich auch leicht entzünden - vorallem, wenn der Huf nicht ganz sauber steht.
Also würde ich
- den Huf sauber halten und einwickeln (oder RX)
- den Riß leicht aufschneiden - aber nicht bis zum Blut, nur so weit, dass ich kein Dreck / Sand / Steine drin fangen und leicht desinfizieren

Ich hatte einen ähnlichen Steintritt bei einem Pferd kürzlich und bin genau so vorgangen (bis auf das desinfizieren). Ca 1 Woche und er ging lahmfrei und wurde 2 Wochen drauf wieder geritten.

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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von katiebell » Do 25. Okt 2012, 14:12

Der Riss ist wohl oberflächlich. An beiden Hinterhufen.
Ich hoffe, die Röbis bestätigen Kapselrotation und die Risse dann als Risse im Callus durch die sich ändernde Dynamik im Huf.
Ein Steintritt kann es nicht sein, wäre ein merkwürdiger Zufall (beide Hufe, und ausserdem gab es in den letzten 10 Wochen keine Gelegenheit dafür).
Ich kann mir nicht vorstellen, dass hinter den Rissen das Hufbein "lauert". :?

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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von katiebell » Do 25. Okt 2012, 17:39

Kapselrotation. Kämpfe gerade mit der Technik, Röbis sind nicht so, wie ich sie gern gehabt hätte, da Eselchen Panzertape auf den Hinterhufen mit blinder Panik und kicken kommentierte. Statt Sedierung haben wir bei den Hinterhufen dann nur den Tip of frog markiert.
Reicht mir auch so, ist okay. :) Fühlig ist er wohl wegen der fehlenden Sohlendicke, aber das sollte sich auf weichem Grund schnell ändern.

Ich würde jetzt nicht polstern, und gaaanz langsam mit der Zeit die Heels runterholen. Dabei die Wände passiv halten und beveln.
Ich versuch's mal weiter mit den Röbis.

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Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Beitrag von katiebell » Do 25. Okt 2012, 17:47

Darf ich sie vielleicht jemandem zum Einstellen schicken? :oops:

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