Bei gesunden Hufen ohne große Verbiegungen ist nichts anderes nötig als ringsum immer im gleichen Maß zu kürzen. Treten Verbiegungen auf, ist es kein gesunder Huf mehr und man muss entsprechend reagieren. Da ist es dann natürlich vom Huf und seinen Verbiegungen abhängig, wo man kürzt und wo nicht. Weichbodenhufe sind fast nie gesund, sie haben fast immer Verbiegungen, weil sie fast nie oft genug bearbeitet werden. Auch bei Weichbodenhufen muss man als Bearbeiter die Stellung erkennen, das ist natürlich schwieriger wenn kaum Abnutzungsspuren vorhanden sind. Da ist es in der Regel hilfreich, sich das Pferd auf hartem Boden vorführen zu lassen und in Abhängigkeit davon zu bearbeiten. Allerdings ist es bei Weichbodenpferden, die wirklich nur auf weichem Boden gehen oft auch nicht so dramatisch, wenn der Huf etwas verstellt ist. Er kann ja einsinken. Es ist natürlich trotzdem nicht das Ziel.saskia hat geschrieben:Mascha, wenn ich dich richtig verstehe, kürzt du prinzipiell die Wand rundum um das geleiche Mass : also wenn z.B. lateral 5mm Überstand ist und medial 2 mm, dann kürzt du medial auf Sohlenniveau und lateral auf 3 mm Überstand? Ist das nicht auch eine Art "Schema F" : alles um das gleiche Mass kürzen? Was ist mit Hufen die sich nix "anlaufen", Weichbodenhufe von Weide-rumsteh-Pferden?
Ich ich muss leider aus meiner Erfahrung sagen, sowas wie ein "Schema-F" gibt es nicht. Auch nicht in Form einer "hoof guided method". Jeder Huf erzählt dir was anderes und jeder spricht eine andere Sprache. Man muss lernen, die Belastungssituation zu erkennen, sei es am Huf, am Gang, an der Beinstellung oder im Idealfall an allem zusammen und danach bearbeiten. Die Behauptung, der Huf will dort gekürzt werden, wo Wandüberstand existiert, ist naiv. Es wäre schön, wenn es so einfach wäre, aber die Sohlentheorie ist auch nur eine von vielen "Schema-F"s die es gibt und sie funktioniert natürlich nicht immer.