Angestachelt durch euch und neues Loop aus "Schweinestahl" habe ich neu für mich entdeckt: Nach Dremel, Diamantfeile, Spyderco Keramikstab - Feinschliff mit einem Formstein aus blauem Belgischem Brocken (mit dem man nun auch in die Schlaufe kommt!/ gibts u. a. in der Bucht) und abschließendem Abziehen auf Lederriemen mit Polierpaste.
Nu gleitet das Messer erstmalig, es ist eine Freude! Bin gespannt, wie lange die Schärfe hält.
Bin ja nur Gelegenheitsschnibbler an einem Pferd, aber da braucht´s erst recht ordentliches Werkzeug…
Mich hat immer gewurmt, dass ich meine Hufmesser nie so scharf gekriegt habe, wie meine Stecheisen und Hobeleisen dereinst…
Es wollte mir einfach nicht gelingen. Die preiswerten Frost Messer liessen sich zwar leichter schärfen, vermutlich des weicheren Stahls und des höheren Kohlenstoffgehaltes wegen, mit den Dick-Messern hatte ich so meine Mühe beim Feinschliff. Die jeweilligen Schleifsteine für Hufmesser sind mir mit Wasser auch zu grob. Mag aber Wassersteine lieber und will nicht noch mit Öl rumpanschen, obwohl dieses den feineren Schliff erzeugt. Hatte keinen Spaß…
Außerdem hatte ich mir diese seeehr preiswerte Loop-Messer in der Bucht gekauft, die aus schweineharten rostfreiem Chirungenstahl sind und erstmal einen Grundschliff brauchten. Wahrscheinlich ein Stahl mit hohem Chromanteil, der die Schärferei besonders ätzend macht und beim Grobschliff dauernd Fragmente aus dem Stahl aus den Gefüge rausreisst
. Ausser mit dem (so-called) "Dremel" (drin billig-Diamant) und dem Dick-Diamanthandschärfstab (teuer
) kommt man damit aber mit nix rein.
(Sie waren ja billig, da ist es nicht soo schlimm, wenn einem der Fräser ab und zu entgleitet
).
Diamanten tragen durch ihre Härte zwar ganz gut ab und es entsteht auch sowas wie eine Schärfe durch den entstehenden Grat, aber keine feine Schneide, die mit wenig Druck durch das Material gleitet… Unter der Lupe sieht man gut die Zähnchen an der Schneide die bei der groben Schärfung entstehen. Der Schnittgeometrie ist mit dem Wellenschliff eines Brotmessers vergleichbar, mikroskopisch gesehen. Je feiner man schleift, desto kleiner und feiner werden die Zähnchen. Durch Polieren, wenn man fein genug geschliffen hat, gehen sie weg. Dann ist richtig scharf.
Der belg. Brocken ist für diese Loop-Messer zu groß und die Schärferei ein ganz schönes Gepfriemel. Weiß ausserdem noch nicht, ob mir die Handhabung des Loops liegt, vor allem, da ich meine anderen Hufmesser jetzt so schön scharf gekriegt habe, aber die Schärfe ist inzwischen ganz gut.
Also ich kann das mit den billigen und teuren Messern und den billigen und teuren Schleifgeräten nicht bestätigen. Jeder Stahl braucht halt sein Schärfmittel…
Mein "Polierleder" ist ein alter Steigbügelriemen den ich in den Schraubstock eingespannt habe. Auf die glatte Seite und auf die Seitenkante habe ich Polierpaste (ist irgendeine relativ grobe weiße, die es mal zur Schleifmaschine dazu gab, ´s gibt wohl auch noch feinere Pasten, z. B. "die graue") aufgetragen. Vorher noch etwas Öl (z. B. Ballistol oder Lederöl), dass die Paste nicht gleich wegzieht - über Nacht getrocknet, dann poliert.
Der Riemen ist gerade so breit, dass sich beim Abziehen gut in die Rundung der Hufmesser legt und so dick, dass er gut in die Schlaufe passt. Somit wird die in einem Wutsch mitpoliert. Spiegelseite nicht vergessen, die aber mit weniger Druck und weniger oft drüber ziehen, als die Fasenseite.