Ja, das hat mich auch immer bei Ovnicek total gestört, zumal dann noch auf alle Pferde seine NBS-Eisen drauf kommen und die tun wirklich nicht jedem Pferd gut.Nupur hat geschrieben:Genau. Nicht "Wandlänge", sondern eigentlich den Tragerandüberstand meinte ich.Andrea&Atila hat geschrieben:Nupur meinte aber, sich gegen die Vorgaben der Sohle anhand des Laufverhaltens zu orientieren. Das würde dann bedeuten, bewußt einseitig einen Wandüberstand zu belassen oder einseitig die Trachte länger zu lassen.
Viele Bearbeiter, die sich an der Sohle bzw. anderen Referenzpunkten des Hufes orientieren, schauen sich das Pferd im Stand und in der Bewegung an, machen ein wichtiges Gesicht - und bearbeiten den Huf stumpf nach ihrem Schema. Darunter große Namen wie Ovnicek, Hampson und Anz.
Sie weichen damit eigentlich vom Grundsatz der Hufschmiede ab, "das ganze Pferd zu beschlagen", und beschlagen bloß den Huf.
Aber ich bleibe dabei. Ja, ich kenne Pferde bei denen ich einseitige längere Tragrandüberstände lasse. Wie man z.B. bei einem faßbeinigen Pferd ohne derartige Asymmetrien auskommen sollte, weiß ich auch gar nicht, um mal ein extremeres Beispiel zu nennen.
Ich sehe auch immer wieder Pferde, die ich nur nach Bewegung beurteile und bearbeite. Das macht dann in den Hufkursen die Kursteilnehmer und mich immer etwas unglücklich. Die Teilnehmer fragen nämlich nach schlüssigen Bewertungs- und Bearbeitungsstandards, weil sie sofort sehen um wieviel besser das Pferd sich danach bewegt. Solche Standards sind aber bei mir nur unzureichend entwickelt. Ich kann oft nicht ausreichend begründen, warum ich bei dem Pferd da kürze und beim nächsten woanders.
Den Anspruch der Hufschmiede, das gesamte Pferd beschlagen zu wollen, ist natürlich gut. Allerdings ist die Mehrzahl der Hufschmiede dazu gar nicht in der Lage. Da wäre es wirklich besser, sie würden nur nach der Sohle beschlagen. Das würde die Zahl der katastrophal verstellten Pferde deutlich senken. Ich weiß, das klingt bösartig und arrogant, kann man aber in jedem Stall sehen.
Martin