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krankheiten:magenprobleme:fuetterung

Fütterung

Wenn die Heufütterung nicht ausreicht, dann ist die Kraftfutterfütterung unumgänglich. Das sollte bei Magenpatienten gut durchdacht werden, da bestimmte Futtermittel Probleme begünstigen bzw. Kraftfutter allgemein den Magen vermehrt belastet.

Gute Erfahrungen habe ich gemacht mit:

  • Heucobs, Maiscobs bei schwerfuttrigeren Pferden (im Verhältnis 1:1)
  • unmelassierte Rübenschnitzel
  • Haferflocken aus dem Supermarkt
  • Leinsamen
  • Öl


Heucobs/Maiscobs

Heucobs müssen eingeweicht werden, weil sonst Schlundverstopfungen drohen. Es gibt auch Leute, die sie erfolgreich trocken verfüttern, aber ich würde das Risiko nicht eingehen.
Mit kaltem Wasser dauert das Einweichen recht lange. Schneller geht es mit heißem/warmen Wasser. Dann sind die Cobs in ca. 10 Minuten fütterfertig.

Maiscobs sind gut für Pferde, die etwas mehr Energie benötigen.


Rübenschnitzel

Rübenschnitzel müssen unbedingt eingeweicht werden, weil sie sehr stark quellen (Schlundverstopfungsgefahr!).
Mit kaltem Wasser dauert es ca. 12-24 Stunden. Mit warmem/heißem Wasser sind die Rübenschnitzel in ca. 20 Minuten fütterfertig.


Haferflocken

Haferflocken sind sehr gut verdaulich. Sie sind sehr sauber und schimmeln nicht. Außerdem gibt es sie in kleinen Abpackungen, sehr gut geeignet, wenn man nur kleine Portionen verfüttert.
Es gibt feine und grobe Haferflocken. Die feinen Haferflocken werden schneller matschig beim Kauen oder Einweichen. Das mögen einige Pferde nicht. Ich bevorzuge deshalb die groben Haferflocken.
Ganzer Hafer hat den Nachteil, dass die Qualität oft schwankend ist. Auch kann er zuweilen staubig/unsauber sein.
Quetschhhafer hat den großen Nachteil, dass er schnell schimmelt, wenn das Korn erstmal aufgebrochen ist. Man müsste also jeden Tag frisch quetschen, was in vielen Ställen nicht möglich ist.


Leinsamen

Leinsamen müssen mindestens 10 Minuten gekocht werden damit die Blausäure unwirksam wird. Das ist allerdings eine ziemliche Sauerei in der Küche, weil man die Reste schwer aus dem Topf entfernt bekommt.
Einfacher ist es, die Leinsamen mit einer elektrischen Kaffeemühle zu schroten und dann mit kochendem Wasser aufzugießen und ziehen zu lassen. Das kann man jeden Tag frisch im Stall machen.

Kosten:

  • Kaffeemühle (gebraucht): 10 € bei eBay
  • Wasserkocher (gebraucht): 10 € bei eBay


Öl

Öl ist ein sehr guter Energielieferant ohne Eiweiß. Man kann damit gut bestehende Kraftfutterrationen aufwerten, wenn das Pferd mehr Energie benötigt.
Es gibt verschiedene Ölsorten, ich nehme einfaches Sonnenblumenöl aus dem Supermarkt.
Öl sollte langsam angefüttert werden, da das Pferd keine Gallenblase besitzt.
Tagesrationen können 50 bis 250ml betragen.


Futtermittel Packungsgröße Kosten (ca.) Beispiel-Fütterungsmenge pro Tag Kosten pro Tag
Heucobs25 kg12,50 €500 g 0,25 €
Maiscobs20 kg15,00 €500 g 0,38 €
Rübenschnitzel
Haferflocken500 g0,35 €500 g0,35 €
Leinsamen1 kg1,00 €100 g0,10 €
Sonnenblumenöl1 Liter1,19 €100 ml0,12 €

Beispielration

Rasse: Deutsches Reitpony
Alter: 22 Jahre
Nutzung: Freizeitpferd, gelegentlich Distanz-/Wanderritte, ca 4-6x pro Woche gearbeitet

  • 250g Heucobs
  • 250 g Maiscobs
  • 100 g Leinsamen
  • 500 g Haferflocken
  • 200 ml Öl
    → aufgeteilt auf 2-3 Portionen

Vorbereitung:
  • Leinsamen schroten und mit Heißwasser aufgießen, ziehen lassen
  • Heu-/Maiscobs mit Warmwasser aufgießen und ziehen lassen
  • Leinsamen hinzugeben
  • Öl hinzugeben
  • Haferflocken hinzugeben

Zeit: 10-15 Minuten bis fütterfertig
Kosten pro Tag: ca. 1,00 €


<fc #FF0000> ACHTUNG! </fc>

Fütterungsfehler

  • solche oder ähnliche Rationsempfehlungen gibt es leider immer noch und es wird auch so praktiziert

Beispielration für leichte Arbeit bei 500 kg Lebendmasse

  • 4-6 kg Heu
  • 2,5 kg Kraftfutter

Beispielration für schwere Arbeit bei 500 kg Lebendmasse

  • 4-6 kg Heu
  • 5 kg Kraftfutter

<fc #FF0000>Das sind Rationen, die mit ziemlicher Sicherheit zu Magenproblemen führen, weil der Rauhfutteranteil viel zu niedrig ist während der Kraftfuttersanteil viel zu hoch ist. Außerdem sind dabei lange Fütterungspausen und hohe Einzelfuttergaben nicht zu vermeiden.</fc>



















Ersteller des Artikels: Dorothea Böhnke ( Keinhorn - Pferdeservice)


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krankheiten/magenprobleme/fuetterung.txt · Zuletzt geändert: 2013/04/25 10:22 (Externe Bearbeitung)